Hybrid Wechselrichter im Überblick

Heute geht es um Hybrid-Wechselrichter und ihre Vorteile in der Nutzung von erneuerbaren Energien. Wir werden dir zeigen, was Hybrid-Wechselrichter sind, welche Vorteile sie bieten, in welchen Anwendungsbereichen sie eingesetzt werden können und worauf du bei der Auswahl eines Hybrid-Wechselrichters achten solltest.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Hybrid-Wechselrichter können im Vergleich zu herkömmlichen Wechselrichtern nicht nur Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln, sondern den Strom auch speichern
  • Hybrid-Wechselrichter können in verschiedenen Anwendungsbereichen wie Privathaushalten, Gewerbe und Industrie, netzfernen Regionen und Inselnetzen sowie als Notstromversorgung eingesetzt werden.
  • Bei der Auswahl eines Hybrid-Wechselrichters sind verschiedene Kriterien wie die Leistung und Größe des Wechselrichters, die Anzahl und Art der angeschlossenen Energiequellen, die Batteriekapazität und der Typ der Batterie sowie die Kompatibilität mit anderen Systemen zu berücksichtigen.
  • Die Kosten für einen Hybrid-Wechselrichter können je nach Hersteller und Modell zwischen 1.000 und 5.000 Euro liegen, während die Lebensdauer des Geräts in der Regel zwischen 10 und 20 Jahren beträgt.

Was sind Hybridwechselrichter und wie funktionieren sie?

Sehen wir uns zunächst an, was man überhaupt unter einem Hybridwechselrichter versteht und worin sie sich von herkömmlichen Wechselrichtern unterscheiden.

Unterschied Hybrid vs. klassischer Wechselrichter

Hybridwechselrichter unterscheiden sich von “normalen” Wechselrichtern dadurch, dass sie nicht nur die von der Photovoltaikanlage erzeugte Energie in Wechselstrom umwandeln, sondern auch die Möglichkeit bieten, den überschüssigen Strom in einem Stromspeicher zu speichern.

Somit können Hybridwechselrichter nicht nur die von der PV-Anlage erzeugte Energie nutzen, sondern auch die gespeicherte Energie bei Bedarf abrufen, um den Strombedarf zu decken.

Im Gegensatz dazu wandeln herkömmliche Wechselrichter nur den von der PV-Anlage erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um und speisen ihn ins Stromnetz ein. Sie können keine Energie speichern und somit auch nicht den Strombedarf bei Bedarf aus dem Speicher abrufen.

Ein weiterer Unterschied ist, dass Hybridwechselrichter über eine spezielle Steuerung und Überwachung verfügen, um den Stromfluss zwischen der PV-Anlage, dem Stromspeicher und dem Stromnetz zu optimieren und sicherzustellen, dass der Strombedarf jederzeit gedeckt ist.

Herkömmliche Wechselrichter haben diese Funktionen nicht und können den Stromfluss nicht steuern.

Funtkionsweise

Die Funktionsweise eines Hybrid-Wechselrichters ist ähnlich der eines herkömmlichen Wechselrichters. Der Unterschied besteht darin, dass ein Hybrid-Wechselrichter zusätzlich die Möglichkeit bietet, die erzeugte Energie in einem Stromspeicher zu speichern.

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Die Funktionsweise eines Hybrid-Wechselrichters lässt sich in folgende Schritte unterteilen:

  1. Erzeugung von Solarstrom: Die PV-Anlage wandelt die Sonnenenergie in Gleichstrom um. Die PV-Module sind in der Regel in Strings angeordnet, die parallel geschaltet sind. Die Gesamtleistung der PV-Anlage hängt von der Anzahl der Module und der Größe der Strings ab.
  2. Umwandlung in Wechselstrom: Der Hybrid-Wechselrichter wandelt den Gleichstrom der PV-Anlage in Wechselstrom um, der in das Stromnetz eingespeist werden kann. Der Wechselrichter sorgt dafür, dass der erzeugte Strom in der richtigen Form und Menge in das Stromnetz eingespeist wird.
  3. Speicherung des überschüssigen Stroms: Wenn die PV-Anlage mehr Strom produziert als benötigt wird, speichert der Hybrid-Wechselrichter den überschüssigen Strom in einem Stromspeicher. Dadurch kann der Strom später genutzt werden, wenn keine Sonne scheint oder der Strombedarf höher ist als die aktuelle Produktion der PV-Anlage.
  4. Entnahme des Stroms aus dem Stromspeicher: Wenn der Strombedarf höher ist als die aktuelle Produktion der PV-Anlage, entnimmt der Hybrid-Wechselrichter den gespeicherten Strom aus dem Stromspeicher und wandelt ihn in Wechselstrom um. Dadurch wird sichergestellt, dass der Strombedarf jederzeit gedeckt werden kann.
  5. Steuerung und Überwachung: Der Hybrid-Wechselrichter überwacht und steuert den Stromfluss zwischen der PV-Anlage, dem Stromspeicher und dem Stromnetz. Dadurch wird sichergestellt, dass der Strombedarf immer gedeckt ist und der Stromfluss optimal gesteuert wird.

Vor- und Nachteile

Hybrid-Wechselrichter bieten zahlreiche Vorteile in der Nutzung von erneuerbaren Energien. Gleichzeitig gibt es aber auch einige Nachteile, die bei der Entscheidung für einen Hybrid-Wechselrichter berücksichtigt werden sollten.

Im Folgenden haben wir einige Vor- und Nachteile von Hybrid-Wechselrichtern aufgelistet:

Vorteile

  • Effiziente Nutzung von erneuerbaren Energien: Hybrid-Wechselrichter können die erzeugte Energie aus einer PV-Anlage direkt nutzen und den überschüssigen Strom in einem Stromspeicher speichern. Dadurch wird die Abhängigkeit vom Stromnetz reduziert und die Nutzung erneuerbarer Energien gestärkt.
  • Einsparung von Energiekosten: Hybrid-Wechselrichter können den Strombedarf eines Haushalts oder eines Unternehmens optimieren, indem sie den erzeugten Strom aus einer PV-Anlage nutzen und den Restbedarf aus dem Stromspeicher oder aus dem Netz beziehen. Dadurch können Energiekosten eingespart werden.
  • Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes: Hybrid-Wechselrichter können überschüssige Energie aus erneuerbaren Quellen in das Netz einspeisen und bei Bedarf aus dem Netz Strom beziehen. Dadurch können sie zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.
  • Möglichkeit zur Energiespeicherung: Hybrid-Wechselrichter können überschüssige Energie aus einer PV-Anlage in einem Stromspeicher speichern. Dadurch kann die Energie auch dann genutzt werden, wenn keine Sonne scheint oder das Netz ausfällt.
  • Förderung der Unabhängigkeit von Energieversorgern: Durch die Nutzung von erneuerbaren Energien und die Speicherung von überschüssiger Energie aus einer PV-Anlage können Haushalte und Unternehmen ihre Energieversorgung unabhängiger gestalten.
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Nachteile

  • Kosten: Hybrid-Wechselrichter sind in der Regel teurer als herkömmliche Wechselrichter. Zusätzlich kommen noch die Kosten für den Stromspeicher hinzu.
  • Platzbedarf: Hybrid-Wechselrichter und Stromspeicher benötigen mehr Platz als herkömmliche Wechselrichter. Vor allem in Privathaushalten kann das ein Problem darstellen.
  • Komplexität: Hybrid-Wechselrichter und Stromspeicher sind komplexer als herkömmliche Wechselrichter. Dadurch können sie schwieriger zu installieren und zu warten sein.
  • Lebensdauer der Batterie: Die Batterie ist ein wichtiger Bestandteil eines Hybrid-Wechselrichters. Die Lebensdauer der Solarbatterie ist jedoch begrenzt und muss irgendwann ausgetauscht werden.

Insgesamt bieten Hybrid-Wechselrichter viele Vorteile in der Nutzung von erneuerbaren Energien. Allerdings sollten auch die Nachteile berücksichtigt werden, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

funktionsweise wechselrichter

Anwendungsbereiche von Hybrid-Wechselrichtern

Hybrid-Wechselrichter werden in verschiedenen Anwendungsbereichen eingesetzt. Im Grunde sind die Einsatzgebiete wie bei herkömmlichen Wechselrichtern:

  1. Privathaushalte: Hybrid-Wechselrichter können in Privathaushalten eingesetzt werden, um den Strombedarf zu optimieren und die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern. Durch die Kombination aus PV-Anlage und Stromspeicher können Haushalte den Strombedarf tagsüber direkt aus der PV-Anlage decken und den überschüssigen Strom in einem Stromspeicher speichern. Dadurch kann der Strombedarf auch in den Abendstunden gedeckt werden, wenn keine Sonne scheint.
  2. Gewerbe und Industrie: Hybrid-Wechselrichter können auch in Gewerbe und Industrie eingesetzt werden, um die Energiekosten zu senken und die Energieversorgung zu optimieren. Unternehmen können die erzeugte Energie aus einer PV-Anlage direkt nutzen und den Restbedarf aus dem Stromspeicher oder aus dem Netz beziehen. Dadurch können sie ihre Energiekosten senken und ihre Energieversorgung optimieren.
  3. Inselnetze und netzferne Regionen: Hybrid-Wechselrichter können auch in netzfernen Regionen und Inselnetzen eingesetzt werden. Dort können sie als autarke Energieversorgungslösung genutzt werden. Durch die Kombination aus PV-Anlage und Stromspeicher können netzferne Regionen und Inselnetze ihre Energieversorgung selbstständig sicherstellen.
  4. Notstromversorgung: Hybrid-Wechselrichter können auch als Notstromversorgung eingesetzt werden. Bei einem Stromausfall können sie den Strombedarf aus dem Stromspeicher decken und dadurch eine unterbrechungsfreie Stromversorgung sicherstellen.
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Brauche Ich einen Hybrid-Wechselrichter?

Hybridwechselrichter werden dann benötigt, wenn du zusätzlich zu deiner Solaranlage auch einen Stromspeicher verwendest, und die Energieflüsse optimal nutzen willst.

Falls du keinen Stromspeicher hast, macht ein Hybridwechselrichter wenig Sinn. Hier tut es auch ein ganz normaler Wechselrichter.

Auswahlkriterien für Hybrid-Wechselrichter

Bei der Auswahl eines Hybrid-Wechselrichters solltest du auf verschiedene Kriterien achten. Die Leistung und Größe des Wechselrichters sollten auf die Größe der PV-Anlage und den Strombedarf des Haushalts oder des Unternehmens abgestimmt sein.

Die Batteriekapazität und der Typ der verwendeten Batterie sind ebenfalls wichtige Auswahlkriterien.

Die Batteriekapazität sollte ausreichend sein, um den Strombedarf des Haushalts oder des Unternehmens zu decken. Der Typ der Batterie ist ebenfalls wichtig, da verschiedene Batterietypen unterschiedliche Vor- und Nachteile haben.

Die Kompatibilität mit anderen Systemen sollte ebenfalls berücksichtigt werden. So sollten Hybrid-Wechselrichter mit anderen Stromspeichern oder Smart-Home-Systemen kompatibel sein.

Kosten & Lebensdauer

Je nach Hersteller und Modell können die Kosten für einen Hybrid-Wechselrichter zwischen 1.000 und 5.000 Euro liegen.

Die Lebensdauer eines Hybridwechselrichters hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Qualität des Geräts, der Betriebsbedingungen und der Wartung. In der Regel haben Hybrid-Wechselrichter eine Lebensdauer von 10 bis 20 Jahren.

Damit kann der Hybridwechselrichter durchaus genauso lange oder noch länger halten als ein Stromspeicher.

Fazit

Hybrid-Wechselrichter ermöglichen eine effiziente Nutzung von Energie, eine Einsparung von Energiekosten und eine Stabilisierung des Stromnetzes.

Hybrid-Wechselrichter können in verschiedenen Anwendungsbereichen eingesetzt werden, wie zum Beispiel in Privathaushalten, Gewerbe und Industrie oder in netzfernen Regionen. B

ei der Auswahl eines Hybrid-Wechselrichters solltest du auf verschiedene Kriterien achten, wie die Leistung und Größe des Wechselrichters, die Anzahl und Art der angeschlossenen Energiequellen, die Batteriekapazität und der Typ der Batterie sowie die Kompatibilität mit anderen Systemen.